BBÖ 1080.01

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Die BBÖ 1080.01 repräsentiert eine bedeutende Ära in der Geschichte der österreichischen Eisenbahn. In den frühen 1920er Jahren standen die Österreichischen Bundesbahnen (BBÖ) vor der Herausforderung, die leistungsstarken, aber wartungsintensiven Dampflokomotiven der Reihen 80 und 180 auf den steilen Rampenstrecken der Arlbergbahn zu ersetzen. Die Lösung lag in der Elektrifizierung und der Entwicklung spezialisierter Elektrolokomotiven.​

1924 wurde die erste Lokomotive der Reihe 1080, die 1080.01, in Dienst gestellt. Der elektrische Teil stammte von Siemens-Schuckert in Wien, während der mechanische Teil von Krauss in Linz gefertigt wurde. Mit einer Achsfolge E und einer Leistung von 1.020 kW war sie speziell für den schweren Güterverkehr auf anspruchsvollen Bergstrecken konzipiert. Ihre Höchstgeschwindigkeit betrug 50 km/h, ausreichend für die damaligen Anforderungen im Gütertransport.​

Die Konstruktion der 1080.01 war innovativ. Obwohl sie fünffach gekuppelt war, wurden nur drei Achsen direkt angetrieben; die beiden äußeren Achsen waren über Treibstangen mit den angetriebenen Achsen verbunden. Dieser Ansatz ermöglichte eine effiziente Kraftübertragung und bewährte sich besonders auf den steilen Abschnitten der Arlbergbahn. Der Einsatz des Tatzlagerantriebs, geeignet für die niedrigen Geschwindigkeiten von Güterzügen, unterstrich die Zweckmäßigkeit des Designs.​

Mit der Zeit wurden stärkere und schnellere Lokomotiven entwickelt, wodurch die 1080.01 und ihre Schwestermaschinen aus dem Streckendienst verdrängt wurden. Dennoch fanden sie im Verschubdienst eine neue Aufgabe, wo sie ihre Zuverlässigkeit und Robustheit weiterhin unter Beweis stellten. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurden die Lokomotiven als E 88 bezeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten sie zur ÖBB zurück und erhielten ihre ursprüngliche Bezeichnung 1080. Erst 1993 wurden die letzten Maschinen dieser Reihe ausgemustert, was ihre Langlebigkeit und die Qualität ihrer Konstruktion hervorhebt.​

Heute erinnern erhaltene Exemplare in Museen an die technische Meisterleistung dieser Epoche. Die BBÖ 1080.01 steht als Symbol für den Übergang von der Dampfkraft zur Elektrifizierung und den Fortschritt im Eisenbahnwesen. Für Eisenbahnliebhaber und Technikinteressierte bleibt sie ein faszinierendes Zeugnis österreichischer Ingenieurskunst.

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