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FlixTrain Talgo 230 – 65 neue Hochgeschwindigkeitszüge für Europa
Mit der Bestellung von 65 neuen Hochgeschwindigkeitszügen setzt FlixTrain ein deutliches Zeichen für den Ausbau des Fernverkehrsmarkts in Deutschland und Europa. Die neuen Fahrzeuge sollen auf der Talgo-230-Plattform basieren und durch Siemens-Vectron-Lokomotiven angetrieben werden. Die Inbetriebnahme markiert einen strategischen Schritt in Richtung grenzüberschreitender, moderner Zugverbindungen und könnte langfristig zu mehr Wettbewerb im europäischen Schienenverkehr führen.
Die Züge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 230 km/h und sind unter anderem mit barrierefreiem Einstieg, Klimaanlage, WLAN und modernen Fahrgastinformationssystemen ausgestattet. Damit reagieren Flix und Talgo auf den wachsenden Bedarf nach komfortablem und zugleich erschwinglichem Fernverkehr. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit des paneuropäischen Einsatzes – eine wichtige Voraussetzung für die geplante Expansion über Deutschland hinaus.
Die Flixtrain GmbH ist seit 2017 als Tochtergesellschaft der Flix SE aktiv und tritt im Fernverkehrsmarkt als Mitbewerber zur Deutschen Bahn auf. Mit Sitz in München bietet das Unternehmen eine Kombination aus Fernbus- und Zugverbindungen an. Dabei setzt Flixtrain auf ein No-Frills-Modell: eine Wagenklasse, enge Sitzplatzaufteilung und optionale Zusatzleistungen. Seit 2020 setzt das Unternehmen modernisierte Interregio-Wagen ein, deren hohe Sitzplatzdichte aktuell in Deutschland unerreicht ist.
Mit dem Talgo-Neubau wird FlixTrain erstmals auch echtes Neufahrzeugmaterial einsetzen – ein signifikanter Wandel gegenüber der bisherigen Strategie. Gleichzeitig ist dies auch ein Signal für private Investitionen im Schienenverkehr, insbesondere vor dem Hintergrund der angekündigten Infrastrukturreformen durch die deutsche Bundesregierung. Auch auf EU-Ebene strebt Flix eine engere Verzahnung mit den grenzüberschreitenden Marktteilnehmern an.
Die Investitionssumme beträgt bis zu 2,4 Milliarden Euro, wovon über eine Milliarde Euro bereits fest zugesagt ist. Teile der Wartung übernimmt Talgo selbst. Die Siemens-Lokomotiven, die als Zugpferde der neuen Flotte vorgesehen sind, haben sich bereits bei anderen Betreibern durch hohe Zuverlässigkeit bewährt.
Die Marktchancen sind nicht unbegründet: Laut einer Marktstudie wird der Hochgeschwindigkeitsverkehr in Deutschland bis 2030 um 45 % gegenüber 2021 wachsen. FlixTrain möchte dabei nicht nur Marktanteile gewinnen, sondern auch neue Kundengruppen für die Bahn erschließen – insbesondere in Ländern mit bisher geringem Wettbewerb im Fernverkehr.
Ob FlixTrain mit dem Talgo-Projekt tatsächlich eine neue Ära des Zugreisens einläutet, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch: Der Einstieg in den Neubau von Zügen bedeutet für das Unternehmen einen Paradigmenwechsel – und für den Markt möglicherweise einen echten Impuls.