Dein Warenkorb ist gerade leer!

BDe 4/4 2 „Aargauer Pfyl“
Gebaut wurde der Triebwagen BDe 4/4 2 – besser bekannt als „Aargauer Pfyl“ – im Jahr 1966 für die Wohlen-Meisterschwanden-Bahn (WM), eine kleine, aber eigenständige Normalspurbahn im Kanton Aargau. Nach ihrer Umstellung von Gleichstrom auf Wechselstrom infolge bundesweiter Vorgaben benötigte die WM modernes Rollmaterial, das sowohl für den Personenverkehr als auch für den Transport von Gütern und Post geeignet war. Der BDe 4/4 2 erfüllte diese Anforderungen und war täglich im Einsatz – oft als sogenannte „Güterzüge mit Personenbeförderung“, einer damals üblichen, aber heute fast vergessenen Betriebsform.
Bis zur Stilllegung der WM-Bahn im Jahr 1997 verrichtete der Triebwagen zuverlässig seinen Dienst. Danach übernahm ihn die Südostbahn (SOB), wo er unter den neuen Nummern BDe 4/4 91 und später BDe 556 042 im Schülerverkehr sowie als Schubtriebwagen zwischen Biberbrugg und Einsiedeln unterwegs war. Mit dem Ende seiner regulären Laufbahn im Jahr 2004 wurde er vom Verein DSF übernommen – und damit begann sein zweites Leben als rollendes Kulturgut.
Seit seiner Restaurierung erinnert der Triebwagen nicht nur optisch, sondern auch funktional an vergangene Zeiten. Die originale Lackierung in Bordeauxrot mit silbergrauem Dach wurde sorgfältig wiederhergestellt. Im ehemaligen Gepäckraum befindet sich heute eine stilvolle Bar mit Kaffeemaschine, Kühlschränken und Platz für Apéros. An zwölf Vierertischen können bis zu 48 Fahrgäste die Fahrt genießen – begleitet von Musik über moderne Audioanschlüsse, umgeben von Retro-Leuchten und gepolsterten Sitzen.
Ein Highlight für viele Gäste sind die beiden Führerstände, die während der Fahrt zugänglich sind. Der freie Blick auf Strecke und Signale sorgt für ein ganz besonderes Bahnerlebnis. Ergänzt durch eine Toilette, Durchgangsmöglichkeit zu anderen Wagen und individuelle Cateringoptionen wird der „Aargauer Pfyl“ zur perfekten Wahl für Firmenausflüge, Jubiläen oder private Feiern.
Technisch bleibt der Triebwagen ein spannendes Beispiel schweizerischer Ingenieurskunst. Mit einer Leistung von 1100 kW, einer maximalen Geschwindigkeit von 100 km/h und der Fähigkeit, auf fast allen normalspurigen Strecken der Schweiz zu verkehren, ist er bis heute betriebsfähig. Und er ist einzigartig: Kein anderer Triebwagen der damaligen EAV-Bestellung ist noch im originalen Zustand erhalten.
Jede Fahrt mit dem „Aargauer Pfyl“ wird so zu einer Zeitreise – zurück zu einer Ära, in der selbst kleine Bahnen mit viel Eigenständigkeit und Charakter unterwegs waren. Dass dieses Stück Aargauer Eisenbahngeschichte bis heute gepflegt, eingesetzt und gefeiert wird, ist dem Engagement des Vereins DSF zu verdanken – und den vielen Bahnliebhabern, die seine Fahrten buchen.